
Orientierung gesucht – und gefunden
- Gerald Scheffels
- 03.04.2025
Wenn sich die Kunststoff-Branche vom 13. bis 15. Mai 2025 zum Messe-Duo KUTENO und KPA trifft, werden nicht nur Kontakte geknüpft und Technik-Themen diskutiert. Viele Besucher werden die Messen auch nutzen, um erstens ein Stimmungsbild der Branche einzufangen und zweitens, um neue Möglichkeiten zu erschließen, ihr Geschäft auf eine breitere (oder andere) Basis zu stellen.
Ein Blick auf die Marktdaten zeigt, warum eine Um- oder Neuorientierung in den Fokus vieler Unternehmen rückt. Im vergangenen Jahr hat die kunststoffverarbeitende Industrie in Deutschland einen Umsatzrückgang von 4,3% hinnehmen müssen. Bei den deutschen Kunststoffherstellern sieht es nicht viel besser aus. Der Branchenverband Plastics Europe meldet für 2024 einen um drei Prozent gesunkenen Umsatz. Dass die Produktionsmenge zugleich um drei Prozent gestiegen ist, macht das Bild nicht besser: Die Profitabilität sinkt.
In einzelnen und wichtigen Abnehmerbranchen wie Automobilindustrie und Elektro- und Automatisierungstechnik waren und sind die Rückgänge noch erheblich größer. Den Kunststoffmaschinenbau hat es ebenfalls deutlich härter getroffen, und viele Unternehmen der verpackenden Industrie wenden sich vom Kunststoff und von der Einwegverpackung hin zu Pappe/ Papier und zu Mehrwegsystemen.
Soweit die Lage. Wann sie besser wird – niemand weiß es. Immerhin füllen sich die Auftragsbücher im Maschinen- und Anlagenbau wieder: Der VDMA meldete für Februar 2025 ein Plus von 7% insgesamt gegenüber dem Vorjahrsmonat, die Inlandsbestellungen legten sogar um 11% zu. Und der IFO-Geschäftsklimaindex im März 2025 ist nach längerer Flaute wieder gestiegen, die Stimmung in der Wirtschaft und insbesondere im verarbeitenden Gewerbe hellt sich auf.
Darüber hinaus gibt es in der gesamten Wertschöpfungskette der Kunststoffproduktion und –verarbeitung ausreichend Aufgabenfelder, mit denen sich Marktteilnehmer im Wettbewerb unterscheiden können, zum Beispiel Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Auch bei der Digitalisierung und bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz, z.B. bei der Entwicklung und Projektierung oder bei der kontinuierlichen Optimierung der Produktion im Hinblick auf Qualität, Produktivität und Effizienz, ist noch einiges zu tun.
Über eben diese Themen können sich die Entscheider der Kunststoffbranche in Bad Salzuflen informieren. Hier können sie auch nach Innovationen und neuen Ideen Ausschau halten, ebenso nach neuen Geschäftsmodellen und möglichen Kooperationspartnern.
Die rund 450 Aussteller der KUTENO und der KPA decken die gesamte Wertschöpfungskette der Kunststofftechnik ab, von den Rohstoffen bis zum fertigen Kunststoffprodukt, mit allen Nebenprozessen und begleitenden Dienstleistungen. Dabei können die Besucher von einem doppelten Informationsgewinn profitieren – vom Gespräch mit den Experten auf der Ausstellungsfläche und vom sorgfältig kuratierten Vortragsprogramm, das beide Messen begleitet, die Top-Themen adressiert und einen Ausblick auf die Zukunft der Kunststoffverarbeitung bietet.
Das heißt: Wen die Entwicklung der Kunststoffbranche und des eigenen Unternehmens umtreibt, der sollte einen Termin notieren: 13. bis 15. Mai 2025, im Messezentrum Bad Salzuflen. Dort warten konzentrierte Einblicke, Ausblicke und Innovationen für die Welt der Kunststofftechnik – eine gute Basis für neue Orientierung in einem Markt, der sich mit hoher Geschwindigkeit verändert.